Wer? Mercedes Jones& Vincent Vega
Wann? Nach dem Quidditchturnier, die Party

Der ganze Platz schien eine reine Party zu sein, und sie war mittendrin. Nicht umsonst hatte sie das Zelt in der Mitte aufgeschlagen. Jetzt war eine große Feuerstelle auf dem großen Platz und überall waren Fressbuden und Stehtische und irgendwoher dudelte Musik mit einem schnellen Beat, die aber von regelmäßigen angestimmten Siegeshymnen übertönt wurde. Alkohol floss in Maßen und Mercedes musste zugeben, dass sie auch schon einiges getrunken hatte. Mercedes hatte sich aber zwischenzeitlich wieder umgezogen, jetzt trug sie ein schwarzes, kurzes Kleid und der gelbe Schal hing nur noch lasch um ihren Hals und schwang bei ihren Bewegungen um ihre Hüften herum.
Ausgelassen tanzte die Blondine durch die Feiernden, bevor sie wiedereinmal von hinten gestoßen wurde und gegen Jemanden prallte. "Oh... sorry. Vincent du schon wieder! Verfolgst du mich etwa?" sagte sie erschrocken, als sie den Mann im Anzug wiederkannte.

Die Stimmung war einfach großartig, alle feierten und wie es der Zufall wollte, hatte sich Vincent noch dazu für die gewinnende Mannschaft entschieden. Die Menschenmassen zierte überwiegend das Gelb der Wespen, hin und wieder stressten ein paar der Grauen. Womöglich konnten die noch Ärger machen, denn was hatte dieses Mädchen Mercy noch gesagt? Wenn schon nicht schlagen, dann kaputt, oder so?
Damian war schon wieder verschwunden, aber beim Feiern störte es Vinnie nicht allzu sehr. Hin und wieder stellte er sich einfach zu Grüppchen dazu oder tanzte mit ein paar Frauen. Außerdem stimmte er gerne dem Summen der Wespenfans ein. Die meiste zeit aber rauchte der Auror, wie auch jetzt, bis der Glimmstängel ihm durch einen Stoß aus der Hand fiel. Innerlich verärgert, doch nach außen hin unbeeindruckt, drehte er sich um und blickte in das Gesicht des Mädchens, das er beim Spiel getroffen hatte.
"Wer verfolgt hier wen? Du rempelst mich doch ständig an." Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen. Vincent war in Feier- und nicht in Streitlaune. "Jetzt schuldest du mir schon zwei Zigaretten."

"Oh..." nuschelte sie nur verwirrt, als sie zu der Zigarrette starrtte und sich die Haare aus dem Gesicht strich, die sie jetzt offen trug, welche in sanften Wellen um ihr Gesicht fielen, aber durchs tanzen jetzt etwas durcheinander wirkten.
"Nein, die erste hattest du verdient, aber wie mache ich die Letzte wieder gut?" fragte sie mit ahnungsloser Stimme und sah ihn dann doch mit feixenden Blick an, während sich auf ihren Lippen ein Schmunzeln bildete, sie hatte definitiv schon etwas getrunken.

Er zuckte die Schultern und trat die Glut aus. Damit ging er recht vorsichtig um, wobei das, bei einer solchen Party neben einem riesigen Lagerfeuer, wohl die kleinste Gefahr darstelle.
"Gar nicht, ist schon okay", sagte er und zog erneut seine Schachtel aus dem Sakko. Obwohl sie wirklich sehr reizend war, wollte er auf die Anspielung lieber nicht eingehen. Jung und offenbar etwas angeschwippst - das konnte Ärger geben. Trotzdem hielt er ihr auch jetzt die Packung Zigaretten hin.
"Scheinst schon gut gefeiert zu haben, hm?" Der Satz ließ ihn sich besonders alt fühlen. Einerseits war das ein gutes Gefühl, aber andererseits hatte es einen faden Beigeschmack - als könne man mit ihm keinen Spaß haben.

"Du hast doch gesagt, dass ich sie dir schulde, komischer Kerl, du weisst auch nicht, was du willst" sagte sie mit gerümpfter Nase und liess den Blick schweifen, Harry und Theresa hatte sie wohl wieder verloren. Schmunzelnd sah sie zu Vincent zurück. "Was? Neiin es fängt doch gerade erst an, ich hab noch nicht mit Jemanden rumgeknutscht... danke" sagte sie grinsend und zog eine Zigarette aus seiner Packung, eigentlich rauchte sie nicht oft, aber wenn man es ihr anbot, konnte sie nicht widerstehen und dafür fand sie es unhöflich.

"Wenn du wüsstest", gab er nur zum Kommentar über seine Unentschlossenheit.
"Ach so, zu einer Party gehört sowas wohl dazu? Bist du da auf jemand bestimmten aus oder hurst du dich einfach durch die Reihe durch?" Obwohl es hart klang, meinte Vincent es nichtmal böse. Vielleicht hätte er sich anders ausdrücken können, aber ihm war gerade überhaupt nicht danach, auf seine Wortwahl zu achten. Außerdem kannte er sie ja gar nicht, was machte es schon. Sie schien nicht so, als ob sie sich das zu Herzen nahm, zumindest nicht lang.
Derweil nahm auch er sich eine Zigarette, steckte die Schachtel weg und holte wieder sein Benzinfeuerzeug heraus, welches er ihr brennend hinhielt, als könnte sie seine Bemerkung gar nicht vergraulen.

"Was? Hey so spricht man nicht mit Damen" sagte sie leicht pikiert über seine Wortwahl und schlug ihm gegen den Arm, bevor sie doch grinste. "Nein, ich suche nach einem echten Mann, aber leider sterben die wohl aus" meinte sie schmunzelnd und zündete ihre Zigarrette an seinem Feuerzeug an und nahm einen besonders langen Zug, bevor sie den Kopf zur Seite drehte, um den Rauch wieder auszublasen. "Und was hast du noch vor? Suchst du dir noch Damen in deinem Alter?" grinste sie frech.

Nun musste er mit grinsen. Sie nahm es sich wirklich nicht zu Herzen, das gefiel. Berührungsängste schien sie sowieso nicht zu haben.
"Ein echter Mann steht vor dir!" Das musste man einfach betonen, wie auch immer es bei ihr ankam. Er war definitiv ein echter Mann, vollen Stolzes. Er zündete sich die eigene Zigarette an und tat das Feuerzeug weg. Den Rauch ließ er aus den Nasenlöchern aus.
"Die Betonung liegt auf Damen", sagte er ohne mit dem Grinsen aufzuhören. "Welches ist denn mein Alter, deiner Meinung nach?"

Sie lachte leicht "Zu einem echten Mann gehört aber mehr als das Alter und ein Anzug" meinte sie schmunzelnd und fand es ja schon fast lustig, wie persönlich er es nahm.
Erneut einen Zug nehmend, sah sie ihn tiefgehend an, als er sie fragte, welches Alter er wohl hatte. So genau hatte sie ihn noch gar nicht angesehen und durch das dumpfe Licht wurde es ihr auch erschwert. Sowieso war sie nicht die talentierteste in Schätzen. "Öhm naja.... 27?" fragte sie unsicher und zog die Brauen hoch.

"Ich hab ja auch mehr zu bieten, als gute Kleidung und mein Alter. Was du übrigens nicht richtig geschätzt hast... Aber fast." Ob es wohl ein gutes Zeichen war, dass sie 27 offenbar für möglich, aber nicht hinderlich hielt? Oder war sie nur ein Kind, das unter Alkoholeinfluss ausfallend wurde, am Ende alles bereute und andere dafür leiden ließ? Abermals zuckte Vincent Vega die Schultern und blickte sich um, kratzte sich mit Ringfinger und kleinem Finger der Hand mit der Zigarette darin, am Kinn.
"Ich sollte vielleicht ein wenig trinken, mein Pegel ist unter Durchschnitt." Er grinste Mercedes wieder an und deutete mit einer Handbewegung, dass sie ihm folgen sollte, zu einem Stand.

Sie grinste nur bei seiner Aussage und strich sich erneut durchs Haar, bevor sie wie die Ruhe selbst erneut einen langen Zug aus der Zigarette nahm und den Rauch in der Menschenmasse verschwinden liess und die Asche abtippte, die sich am Stängel gebildetet hatte. "Werden wir ja sehen, ich esse keine Überraschungseier" meinte sie dann nur, bevor er erwähnte, dass er mehr trinken musste und lachte. "Solltest du, dann komm ich mir nichtmehr so peinlich vor" erwiderte sie grinsend und folgte ihm aufmerksam, in der Menschenmenge verlor man sich nämlich schnell.

Das war mehr als eindeutig, eine nette Umschreibung zugleich, sie wurde wirklich sympathisch, diese Mercy.
Erst ging er vor, aber die Chance das Mädchen in der Menge zu verlieren war zu groß, sodass er sich ein wenig zurückfallen ließ, um ihr leicht die Hand auf die Schulter zulegen, während sie sich durch die Menge schlängelten. Am Stand angekommen, bahnte er sich etwas rücksichtslos den Weg durch die Menschen. Auf Warterei hatte Vincent jetzt keine Lust mehr. An der Theke angekommen, fragte er zunächst nach schönem Whiskey, ohne große Hoffnung, wer schenkte schon guten Whiskey bei einem Quidditch-Spiel aus? Also begnügte er sich mit zwei Bieren, die er selbstredend beide zahlte und eines Mercedes in die Hand drückte.
Für den Weg aus der Wartemenge hinaus, steckte er sich die Zigarette in den Mund, zog ein bisschen freihändig daran. Die eine Hand legte er wieder auf ihre Schulter, in der anderen hatte er sein eigenes Getränk.
Als sie dem Tumult wieder abseits standen, nahm er den Glimmstängel wieder aus dem Mund, nicht ohne einen tiefen Zug genommen zu haben.
"Bist du mit Freunden hier oder so?", fragte er und hoffte, dass sie nicht mit ihren Eltern hier war. Das wäre nämlich ebenso mehr als eindeutig.

Sie sah etwas verwundert auf, als sie eine Berührung auf ihrer Schulter spürte und merkte, dass es seine war, sie quittierte dies aber nur nebenbei und bildete sich nichts weiter ein. Als er zum Stand ging, blieb sie zwar etwas abseits, aber bekam mit, wie er nach Whiskey fragte und prustete kurz auf, er war echt ein komischer Vogel. Während er das Bier holte, rauchte sie ihre Zigarrette zuende und trat sie wirsch im Boden aus und schob Erde darüber, irgendwie war ihr die Sache mit den Zigarretten etwas zu komplex und ihr schlechtes Gewissen wegen der Umwelt machte sie etwas mulmig. Positiv überrascht sah sie auf, als er zurückkam und ihr ein Bier mitbrachte, daran merkte man doch, dass er älter war und eine andere Erziehung genossen hatte. In stiller Verwunderung nahm sie das Bier entgegen und liess sich widerstandslos aus der Menge herrausschieben, während sie immernoch verwundert auf das Bier starrte. Während er fragte, drückte sie den Rand des Deckels gegen einen Biertisch und hebelte so den Deckel von dem Flaschenrand, bis es zischte und der Deckel zu Boden fiel. "Ja.. aber sich in der Menge nicht zu verlieren ist unmöglich und du? Sind deine Kinder auch da?" fragte sie grinsend, bevor sie die Flasche an ihren Mund führte und den Kopf zurücklegte, um einen Schluck zu nehmen.

"Nein, die hab ich zu Hause gelassen. Wenn Papi säuft, braucht er nun wirklich keine Bälger um sich", sagte mit einem Grinsen, welches keines dieser Verlegenheitsgrinsen war, die auf Lügen hindeuteten. Seine Flasche öffnete er, indem er seinen Finger, daraufzeigend, etwas nach oben schnippste. Er konnte nur ein klein wenig stablose Magie, übte aber regelmäßig, und das war einer seiner ersten 'Tricks', die er gelernt hatte. Nützlich war das, und ein bisschen beeindrucken konnte er damit in der Regel auch.
"Mein Mann läuft hier auch irgendwo rum, frag mich aber nicht wo." Er nickte Mercedes mit großen Augen zu, übertrieben beteuernd, und nahm einen Schluck Bier.

Skeptisch sah sie an, während er redete und hing fast förmlich an ihrer Flasche, während sie immer wieder daran nippte. Sie liebte Bier und sie mochte den Geruch, am liebsten würde sie damit duschen und sie liebte Männer, die nach Bier rochen, schön herb. Sie verschluckte sich an ihrem Bier, als er Mann sagte und hustete verzweifelt vor sich hin, während sie die Hand gegen ihr Dekoltee drückte. "Über... Homosexuelle macht man keine Witze..." keuchte sie nach Luft schnappend.

"Ist ja gut, ist ja gut. So geschmacklos, dass man daran sterben muss, war der jawohl nicht?" Derweil kam er ein wenig um den Tisch, klopfte ihr sanft auf den Rücken und beugte sich ein bisschen herunter, halb lächelnd, halb besorgt im Gesicht.
"Ich hab nichts gegen Schwule, aber was soll ich anders mit denen umgehen, als mit anderen?" Während er ihren Rücken weiter bearbeitete, bis sie sich beruhigen würde, nahm er den letzten Zug seiner Zigarette und warf sie auf den Boden, trat darauf.
"Geht's? Trink besser was hinterher."

Sie verdrehte nur die Augen über seine Kommentare und nahm einen Schluck von der Bierflasche. Sicher war der Witz im generellen nicht schlimm gewesen, aber wenn sie sich Hoffnungen machte, hier noch was zu landen und er sie so schockierte, war der Witz schon gemein gewesen, aber das würde sie ihm sicher nicht sagen. Stattdessen zog sie nur einen verlegen Schmollmund und schielte schief zu ihm, wusste aber auch nicht, was sie anderes sagen könnte.

"Geht also wieder, ja?" Er klopfte ihr ein letztes mal auf die Schulter, wie als Abschluss und etwas unsanfter als zuvor. Wie ein Pferd, das man wieder auf die Weide schickte. Der Auror entfernte sich wieder etwas von dem Mädchen und stützte einen Ellbogen auf den Tisch, während er selbst einen Schluck seines Getränk nahm. Dass sie ihm jetzt keinen Spruch drückte, hätte er nicht gedacht und schon gar nicht, dass sie verlegen drein blickte. Einen Moment lang blieb sein Blick an ihren Lippen haften, ehe er sie ein wenig nachdenklich musterte. Das Grinsen war fürs Erste wieder aus seinem Gesicht verschwunden, auch wenn seine Mundwinkel noch immer ein verhaltenes Lächeln zeichnete.
"Dem Tod gerade noch so entronnen, sei froh, dass ich bei dir bin. Oh, und nicht wieder so undankbar!" Er hob den Zeigefinger, während er in der gleichen Hand noch das Bier hielt, und zog die Brauen hoch.

"Ohja wenn ich nicht mit deinen fachkundigen Aurorenfähigkeiten gerettet worden wäre, wüsste ich nicht, ob ich noch am Leben wäre" sagte sie nur von Sarkasmus triefend, grinste aber bevor sie ihre Bierflasche in eim großen Zug leerte und mit einem lauten dumpfen Geräusch auf dem Tisch aufsetzte und sich gegen den Tisch lehnte. Langsam fragte sie sich doch etwas frustriert, ob er seinen Vaterkomplex an ihr ausleben wollte, oder ob es noch irgendwelche Aussichten gab, ihre Flirtversuche hatte er alle uninteressiert quiettiert und das machte sie nicht nur unsicher, sondern brachte sogar ihre Schüchternheit zum Vorschein, die sich bei Jungs in ihrem Alter nicht zeigte, da diese wohl viel offensiver aber auch williger benahmen.

"Siehst du. Mein Beruf ist mein Leben. Und deins." Vincent hob die Schultern und das Kinn ein wenig in die Höhe, schloss die Augen arrogant, jedoch übertrieben genug, alsdass man es ernst nehmen konnte. Er löste sich auch alsbald wieder aus der Position und setzte noch einen drauf, indem er Mercedes zuprostete "Auf mich!" ausrief und darauf trank. Er war wirklich bei guter Laune und ließ nach außen hin auch keinen Zweifel daran bestehen.
Schließlich stützte er beide Ellbogen auf den Tisch, hielt das Bier in Richtung seiner Brust, und blickte sein Gegenüber ernst an.
"So Mercy. Möchtest du irgendetwas machen oder hier stehen bleiben?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie gerne rumstand, vielmehr, dass sie durch die Gegend hüpfte, um alles an Party mitzubekommen, was sich anbot. Und irgendwie hatte er Lust es ihr gleich zu tun, sie war wirklich niedlich und selbst wenn er vorsichtig sein musste und es möglicherweise bei platonischer Ebene blieb, konnte er wenigstens Spaß haben.

"Ja genau, auf meinen wiederholten Lebensretter" schmunzelte sie und sah ihm zu, da ihre Flasche ja bereits leer war und fuhr sich etwas verlegen durchs Haar, da sie nichts anderes zu tun wusste. "Hmmm nein, tanzen wäre cool, aber dazu muss ich erstmal jemanden find-" sie stoppte, als sie von hinten angetatscht wurde. Skeptisch wandte sie ihren Blick nach hinten, und erkannte einen Kerl ihren Alters, in Farben der Falken, der einen Arm einfach um sie gelegt hatte und nach der Röte seiner Nasenspitze wohl schon angetrunken war. Kennen tat sie ihn aber nicht, er ging nicht nach Hogwarts. "Ach, isch wusste, dass alle Wespen Kinderschänder sind, willschte nicht den Opa fallen lassen und-" säuselte der Kerl, aber er kam nicht weiter, da Mercedes sich flink aus seinem Griff wand und ihn ihr Knie so in die Magengrube rammte, dass der Besoffene sich krümmen musste und dadurch das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Mercedes ordnete mit einem angeekelten Blick ihre Haare, bevor sie sich schüttelte. "Ekelig... betrunkene.. Jungs..."

Die Harmonie, die die beiden mittlerweile ein bisschen aufrecht erhielten, wurde durch diesen Idioten gestört. Zunächst wartete Vincent ab, wenngleich er den Zauberstab bereit hielt. Er wollte keine große Schlägerei oder so provozieren, diese Falken waren ja anscheinend wenig zimperlich was das anging. Außerdem war das ein Jungspund, der da seinen Arm um Mercedes legte. Bei dem Wort 'Kinderschänder' war es jedoch vorbei mit der Zurückhaltung des Aurors. Während er den Zauberstab in Richtung Kerl hielt, half sich das Mädchen bereits selbst aus. Der Junge fiel zu Boden und Vincent sah sie etwas verdutzt an. Schnell fing er sich allerdings wieder, musste er ja auch - Haltung bewahren. Er ging um den Tisch herum, ohne den Stab von dem Falken abzuwenden.
"Alles okay?", fragte er Mercedes eher beiläufig, blickte sich um, ob vielleicht ein paar Freunde von ihm in der Nähe waren und überlegte kurz, ob er dem Betrunkenen eine Standpauke halten sollte. Sein Stolz sagte 'ja', sein Verstand meldete 'sinnlos'. Der Stolz siegte schnell, aber lenkte um: Wie sähe es denn aus, wenn er sich wegen so etwas aufregen würde? Und so packte Vincent den Jungen am Schlafittchen, den Zauberstab an dessen Kopf gehalten, und zerrte ihn ein paar Meter weiter. Unkräftig war der Auror nicht und der Junge verwirrt und betrunken.
Es hätte einfach ausgehen können, doch das sollte es wohl nicht: Zwei weitere von den Grauen hatten sich durch die Menge gekämpft und wollten dem Übeltäter zur Hilfe kommen. Mit mehr Muskeln als Verstand, wollten sie sich mit Fäusten helfen, während Vincent ihnen seelenruhig Schockzauber auf den Hals hetzte. Bevor die Situation ausarten konnte, weil es nicht bei den zwei Schlägern blieb und auch die Wespen sich die Aufmüpfigkeit der Falken nicht gefallen lassen wollten, schritten jedoch Auroren und Platzwächter ein und schlichteten.
Zwar folgten noch ein paar Ausschreitungen, doch die Leute wussten was sie taten, trennten die Leute voneinander, nahmen Personalien auf und warfen besonders Aggressive vom Platz. Womöglich war es sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen, dass das Ganze ausartete und doch fühle Vincent sich schuldig und half seinen Kollegen mit, wo er nur konnte, klärte auch die Situation mit dem jungen Betrunkenen.
Das ganze Hin und her dauerte sicher einige Zeit.
Als Vinnie sich in Sicherheit wog, dass sein Aurorenruf nicht beschädigt war, blickte er sich um, um Mercedes zu suchen.

Eigentlich war sich mit Betrunkenen prügeln ziemlich lustig, Mercedes war nicht nur sportlich, sondern hatte sich schon öfters in zwielichtigen Ecken rumgetrieben, zwar war das schon etwas her, aber sie hatte sich oft Banden angeschlossen, die sinnlos andere zusammenschlugen und daher kamen auch ihre schnellen Reflexe und die Fähigkeit, Jemanden schnell auszuknocken, was man der zierlichen Blondine wohl nicht zutraute. Etwas missmutig sah sie zu, wie er im Trubel verschwand und harkte ihn ab. Er schien völlig in seinem Job vertieft und würde sie wohl schnell vergessen. Frustriert seufzte sie, bevor sie ein junger Mann ansprach und sie auf einen Drink einlud. Zweifelnd sah Mercedes zu dem relativ gut aussehenden Kerl, und dann wieder zu dem Chaos, dass sich immernoch abspielte, obwohl sich keiner mehr prügelte.

Natürlich war das Naheliegendste, dass er nochmal bei ihrem Tisch nachsah. Auch wenn Mercedes nicht wirkte, als würde sie demütig auf einen Mann warten, aber woanders würde er sie wohl kaum finden. Als er bei ihm ankam, stand neben ihr schon ein neuer Typ. Vincent konnte nicht wirklich ausmachen, ob sie eher abgeneigt oder interessiert an dem war. Hin zugehen und ihr schon wieder vorzuhalten, dass er sie gerettet hatte, erschien ihm nun als zu albern. Zumal sie sich offensichtlich selbst wehren konnte. Aber ein Bier wär nicht schlecht. Und eine Zigarette nach dem ganzen Stress.
Mit einem glühenden Stängel in der Hand, schlenderte er wie nebenbei an ihrem Tisch vorbei zum Stand, bei dem es nun etwas weniger voll, aber nicht angenehm leer, war und bestellte ein Bier. Nach kurzem Überlegen nahm er noch ein zweites, wanderte zu Mercedes Biertisch und stellte es ihr wortlos hin. Dann blickte er zu dem jungen Mann, ausdruckslos, als wäre er keine Konkurrenz und als hätte Vincent sie nie stehen lassen, und fragte:
"Oder wolltest du ihr was ausgeben? Dann nehm' ich das wieder mit." Die Mundwinkel zuckten zu einem verhaltenen, aber bestimmten Lächeln. Nun drehte Vincent sich zu Mercedes.
"Er belästigt dich doch nicht, hoffe ich?"