Wer? Maximillion Donahue, Lewis Hendricson
Wann? In nicht allzu ferner Zukunft, kurz nach Halloween
Wo? In einem Unterschlupf für Beschattungsarbeiten
Was? Die beiden Auroren sind unfreiwilligerweise gemeinsam auf einem Auftrag. Sie müssen irgendwie die freie Zeit, die sie unweigerlich bei der Beschattungsarbeit haben, zusammen totschlagen und das, obwohl sie sich offenbar absolut nicht leiden können.

Max saß auf einem niedrigen Hocker. Er drehte gelangweilt seinen Zauberstab in seiner linken Hand. Die rechte lag locker auf seinem Knie. Er blizelte und sah sich im Raum um. Wieso zum Teufel mussten sie bloß hier warten. Das durfte doch nicht wahr sein.
Max war es gewohnt auf komplizierten Aufträgen lange Wartezeiten auszuhalten, doch ausgerechnet mit Hendricson hier warten zu müssen. HENDRICSON. Wer hatte bloß entschieden das sie mit einander arbeiten mussten. Eigentlich hatte er nichts gegen Lewis. Er war ein FÄhiger Auror, wenn auch manchmal seltsam mit seinem komischen katzentick, aber weit aus beser als einige andere Auroren die Max kennen gelernt hatte seit er von der AAZ nach Britanien gewechselt war. Es war etwas anderes das ihn wirklich an ihm störte. Max nahm mit Absicht Abstan von Hendricson und nun das.
Verdammt!
Seufzend fuhr er sich über den rechten Arm und spürte taub die Berührungen seiner eigenen Hand. Ein etwas ekliges Gefühl. Wenn möglich vermied Max es seinen Arm zu berühren.
Der Auftrag war wichtig und Max würde alles tun um ihn zu erledigen. Wenn das hieß hier mit Lewis zu warten auch das.

Lewis apparierte. Er mochte es nicht besonders gerne, doch er beherrschte es und er brauchte es in seinem Beruf ziemlich oft. Und es war ja auch sinnvoll, immerhin war es viel einfacher, als ein Portschlüssel oder gar zu fliegen. Und so passte er sich an das System an. Wenigstens dieses eine Mal. Der Dunkelhaarige sah schon seinen Kollegen auf einem Hocker sitzen, als er bemüht lautlos - was natürlich nicht klappte - an ihn herantrat. Donahue. Dieser Donahue ging ihm aus dem Weg. Und das gefiel Lewis nicht. Natürlich konnte nicht jeder seiner Kollegen sein bester Freund sein, aber dennoch bevorzugte es der Dunkelhaare, wenn man gut miteinander auskäme ohne ständig auf Granit zu stoßen. Das ermüdete auf Dauer. "Hey, Donahue, schön Sie zu sehen.", begrüßte der junge Auror seinen Kollegen betont höflich, beugte sich hinab und klopfte Max kameradschaftlich auf den Oberarm. "Unser Abteilungsleiter meinte, Sie würden mich über genaueres informieren, solange wir hier die Stellung halten. Und er hat uns vor dem Bett gewarnt. Es sei ein Doppelbett. Aber ich schlafe natürlich auf dem Boden, das ist gar kein Problem:"
Vielleicht würde es helfen, wenn er zuvorkommend war. So genau wusste das Lewis selbst noch nicht. Donahue war ein Buch mit sieben Siegeln für ihn, er wurde aus ihm einfach nicht schlau. Und das machte Lewis das Leben schwer. So etwas stresste ihn aufs Äußerste.
An dem Hocker, auf dem sein Kollege saß, vorbei trottend, schob der Dunkelhaarige seine Hände in die Hosentaschen und bewegte sich langsam auf die andere Seite ihres Unterschlupfes zu. Der Unterschlupf selbst war eine kleine Hütte, die von innen maigsch vergrößert war. Es gab jedoch auch jetzt noch nur ein winziges Bad und ein Zimmer mit Küche, Tisch und Doppelbett. Das war auch schon alles. Nicht einmal Stühle gab es. Und in diesem Zimmer würde er mit Donahue eine Woche festsitzen. Eine Woche mentale Folter.
Lewis sah es schon kommen. Er würde sich erhängen oder Donahue würde von der Klippe springen. Oder beides.

Lewis apparierte in den Raum, Max hob nicht mal den Kopf um ihn anzusehen. Er konnte es nicht, da war einach zu viel Ähnlichkeit... Ähnlichkeit die in ihm diese Sehnsucht nach seiner Familie auslöste, die er wohl nie wieder sehen würde. Seinte Mutter, sein Vater... Anton... Max runzelte die Stirn und seufzte lautlos.
Lewis begann zu reden, während er ungerührt af dem Hocker saß und seinen Zauberstab durch die gegen wirbelte, natürlich mit der linken Hand. Er sah es wohl nicht kommen, oder er hattenicht damit gerechnet, doch Lewis tat etwas das er zum einen nicht mochte, nein er verabscheute es und zum anderen ihn auch durcheinander brachte. Er berührte seinen rechten Arm. Seinen rechten ARM.
Max spürte den kalten Schauer, den die dumpfe Berührung in seiner Magie hinter ließ und eine Gänsehaut uf seinen Armen erscheinen ließ. Er zischte wütend auf und zog den Arm mit einem Ruck weg, genauso shcnell war er aufgesprungen. Lewis schon davon nocht nichts bemerkt zu haben.
Niemand durfte seinen Arm berühren.
"Flossen weg..." Max fauchte ungeniert. Es war lange her das er dermaßen hoch gegangen war wegen einer Simplen berührung, doch Lewis hatte ihn kalt erwischt. Seit seinem Unfall war sein Arm ein Thema wo er extrem Empfindlich war. Lewis hattesich mittlerweile einige Schritte von ihm entfernt. Max hatte die Entfernung sehr schnell überwunden und stand dicht von Max entfernt.
"Wenn wir aso hier bleiben müssen ein paar regel. Regel nummer 1. Fass niemals meinen rechten Arm an, N-I-E-M-A-L-S. Regel nummer 2. steh niemals rechts von mir und Regel nummer 3. Frag mich nicht warum"

Bei Max' Zischen war Lewis beinahe zusammengezuckt. Zum Glück konnte er sich noch beherrschen.
Als jedoch sein Kollege so rasch so dicht vor ihm stand, konnte er nicht anders, als sich automatisch an die Wand zu pressen. Der Dunkelhaarige stellte seine Regeln auf, als wäre er hier der Chef. Nur, weil er ein paar Jahre älter war, als er, Lewis, hatte Donahue nicht das Recht, sich jetzt aufzuspielen, als wäre er der Boss! Nein, das würde Lewis nicht zulassen! Er presste die Lippen zusammen und blickte Donahue aus dunklen Augen fest an, verengte sie zu Schlitzen. Wenn Max ihn duzte, dann duzte er auch Max. "Was fällt dir eigentlich ein, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe! Es ist mir absolut schnurzpiepegal, was mit deinem Arm los ist, ich will einfach nur diesen Auftrag hier ohne unnötiges Trara absolvieren und ob du mir hier irgendwelche Regeln aufstellst, das ist mir absolut wurscht!"
Während er das sagte, hatte er den Zeigefinger spitz immer weiter in Donahues Brust hineingebort und schob sich jetzt etwas ärgerlich an ihm vorbei.
Sein Rucksack mit ein paar Privatsachen - unter anderem einem Bild von seinen Katzen und einem von ihm und seinem Bruder, wie sie beide als Kleinkinder splitternackt in einem Planschbecken sitzen und lachen - ruhte in einer Ecke und Lewis trat zielsicher darauf zu, schnappte sich sein Gepäck, öffnete es, krame ein wenig darin herum, bis er fand, wonach er gesucht hatte:
Eine große, knallrote Luftmatratze ohne Luft und zusammengefaltet, wie ein Taschentuch.
Lewis warf sie auf den Boden, sie entfaltete sich von selbst und Unmengen von Luft strömten herein. Während seine Matratze sich selbst aufbließ, kruschte der Dunkelhaarige noch etwas weiter in seinem riesigen Rucksack und ein Laken für die Matratze (das sich ebenfalls von selbst spannte). Seine Gedanken kreisten um Donahues 'Regel'. Niemals rechts von ihm stehen. So ein Unsinn. Und nach einem Grund für den ganzen Zirkus durfte er auch nicht fragen, na großartig! So ein Quatsch!
Kopfschüttelnd ließ er den Rucksack auf den Boden gleiten und wagte einen Seitenblick zu seinem Kollegen. Es würde die Hölle werden, das wusste er. Die pure, reine Hölle. Niemals rechts von ihm stehen...
Vielleicht hatte er ja einen Tick. Vielleicht hatte er Angst vor Leuten von Rechts. Eine Schwäche, die er wohl nie zugeben würde... Aber wenigstens in Lewis' Träumen sah er Max kreischend im Kreis rennen, als er, Lewis, sich rechts von ihm positioniert hatte.
Hachja, in seinen Träumen.

Max hatte damit gerechnet das Lewis sich das nicht einfach so gefallen lassen würde. Typisch Hendricson, die ließen sich eben nicht alles sagen. Doch Max machte sich nichts daraus. Kühl sah er Lewis an, als dieser ihn anfuhr und schwieg die ganze Zeit. Die verengten Auggen und die zusammen gepressten Lippen. Die Ähnlichkeit war so unglaublich das es beinahe weh tat. Schweigend wartete er ab bis sich Lewis ausgekotzt hatte und ließ sich nichts anmerken.
Max war zu professionell, er würde sich nicht aus der Fassung bringen, auch nicht von seinem ungebetenen Partner. Er ließ es gelassen zu das Lewis immer wieder seinen Finger in seine Brust bohrte und rührte sich einfach überhaupt nicht. Er verschränkte lediglich die Arme vor der Brust und wartete einfach ab. Schließlich wand Lewis sich doch ab und begann seine Matratze auszupacken. Max sah ihm schweigend dabei zu.
"Ich hab es dir gesagt... mehr wollt ich garnicht" Lewis war selbst schuld wenn er nicht darauf aufpasste. Mit langsamen Schritten ging er zum Bett und setze sich. Er ließ die Schultern leicht kreisen. Dann griff er nach seiner Tasche und wühlte ein bisschen darin herum. Er zog ein Buch heraus und setze sich damit hin. Er ließ schon eine Weile daran herum.

In Gedanken äffte Lews Donahues Worte nach, wie ein kleines Kind. Der konnte ihn doch ehrlich mal am A...llerwertesten lecken! Und zwar kreuzweise!
Ich habe es dir gesagt, mehr wollte ich nicht, pah!
So ein Unsinn! Bestimmt verarschte er ihn jetzt nur und fand das auch noch lustig.
Während Lewis seine Sachen aus dem Rucksack zerrte, linste er immer wieder mit eisigem Blick in Donahues Richtung. Selbiger packte in einer Seelenruhe ein Buch aus, legte sich auf das Bett und schlug es auf. Das Buch wirkte langweilig, doch Donahue schien sich selbst aufgetragen zu haben, es zu lesen. Warum wurde auch ausgerechnet er ihm zugeteilt. Nicht Campbell, der blinde Neuling oder wenigstens Vega, der war zwar ein bisschen eitel aber wenigstens zu etwas zu gebrauchen. Donahue war einfach... nervig. Und anstrengend. Und unausstehlich.
Die gegenseitige Abneigung flirrte beinahe in der Luft, bis Lewis endlich die Stimme erhob. "Wann beginnen wir morgen?", fragte er trocken und starrte auf seine aufgeblasene Matratze, auf der er im Schneidersitz saß, nur, um Donahue nicht sehen zu müssen.
Vermutlich wäre er ihm an die Gurgel gesprungen.
Das wenige private Zeug, das er mitgenommen hatte, hatte er feinsäuberlich neben der Matratze aufgereit. Er vermisste seine Katzen jetzt schon. Auch, wenn er es nicht zugeben würde. Vor niemandem. Vor allem Rüdiger, der kleine schwarze Kater.
Seufzend fragte sich Lewis, wie er die nächsten Tage überleben sollte, ohne Donahue mit einem Zaunpfahl eins überzubraten, doch er bekam nur das monotone Summen seiner Gedanken als Antwort, gefolgt von der Melodie von Tetris. Na bravo, jetzt hatte er den Salat. Was hatte er auch Auror werden müssen?