Wer?: Damian Hartnett, Sophie Campbell (geschlossen)
Wann?: Ende Herbst, Anfang Winter dieses Jahres
Wo?: In den Wäldern im Norden Schottlands in einer kleinen Hütte im Wald, nahe eines Dorfes, in dem ein Todessernest vermutet wird.
Was?: Sophie und Damian verbringen beruflich
ein paar Tage zusammen in der Hütte, sie jedoch weiß nichts davon, dass Damian als ihr Beschützer mitkommt.
Und dann sind da auch noch die Todesser.
Ob das gut geht?

Sophie apparierte vor die Hütte. Mitten im Wald. Na Goßartig.
Für einen Moment seufzte die Aurorin, doch dann straffte sie die Schultern. Der Geruch des Waldes stieg ihr in die Nase. Erde, Nadeln, Blätter. Ja, der Wald war doch nicht so furchtbar. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war es sogar wunderschön. Sophie bemerkte das leise Krabbeln in den Ecken, das rascheln in den Blättern, der sanfte WInd. Ja, hier ließ es sich aushalten. Wenn man nicht gerade beruflich hier war.
DIe Dunkelhaarige streckte die Hand aus und drückte gegen die hölzerne Tür. Sie war offen. Beinahe lautlos trat sie ein und wurde sofort von wohliger Wärme und dem Geruch von Holz empfangen.
Sie zerrte ihre Tasche hinein, stellte sie neben die Tür und schloss diese hinter sich.
Genießerisch sog sie diesen heimelichen Geruch ein und trat langsam in den Raum hinein. Erstmal ein wenig orientieren.
Sophie wandte sich nach links und spürte bald, dass dort etwas stand. Ein Sofa? Nein ein Bett.
Vorsichtig ließ sich die Aurorin darauf sinken und genoss den Duft frischer Wäsche.
Sie rollte sich zur Seite und... Richtete sich aprupt auf. Wieso war dieses Bett so breit? Das war ...ein Doppelbett!
Von einem Partner wusste die Braunhaarige nichts. ABer offenbar war wohl einer vorgesehen. Sophie schnaubte.
Von wegen 'der erste richtige Auftrag'. Einen Aufpasser würde sie bekommen. Na großartig.
Naja, vielleicht auf nicht und das war das einzige Hüttchen im Wald in der Nähe der Todesser, das sie hatten. Nein, es würde richtige Arbeit werden. Und sie würde es ganz alleine bewältigen.
DIe AUrorin lächelte zufrieden. Nicht immer alles sofort schlecht machen!

Gut, er würde niemals zugeben, dass er sich dafür eingesetzt hatte, dass Sophie eine echte Chance bekam, sich zu beweisen. Trotzdem könnte er sich ärgern, dass er als ihr Partner zugeteilt wurde. Irgendwie war ihm das nicht geheuer.
Schon längst vor Sophie war Damian in der Hütte gewesen, um sie bewohnbar zu machen, Betten beziehen, staub entfernen, Kühlschrank füllen, eben, was man so brauchte. Sicher hätte das Sophie auch gekonnt, aber er war eben zu früh dagewesen.
Als die Tür aufging, blieb er mucksmäuschen still und sah zu, wie Sophie sich orientierte und aufs Bett warf. Sie hatte ihn nicht bemerkt und er sah ihr dabei irgendwie fasziniert zu.
Beabsichtigt lautlos folgte er ihr etwas und überschränkte die Arme. Irgendwie fehlte ihm die Stimme um etwas zu sagen und einfach Hallo wollte er auch nicht sagen, aber was sagte Mann denn da?

Sophie war so versunken gewesen, dass sie erst einmal kaum etwas um sich herum bemerkt hatte. Doch als sie da auf dem Bett lag, spürte sie es deutlich. Körperwärme. Und ein paar Schritte. Atemzüge.
Sophies Augen verenkten sich zu Schlitzen. Sie versuchte zu orten, wo die Person stand. Dann spürte sie es.
Mit einem Ruck war sie aufgestanden, überwand den Abstand zwischen Ihnen und hatte die Person an den Schultern gepackt. Es war ein Mann, mittelgroß, eher schlank, doch nicht schmächtig. MIt all ihrer Kraft, die sie in den Armen hatte, schubste sie ihn auf das Bett und setzte sich so breitbeinig ihre Jeans es zuließ auf sein Becken, zog den Zauberstab und hielt ihn dem Fremden an die Kehle.
"Das kenne ich schon. Die blinde Aurorin von hinten angreifen, weil sie ja nichts sieht. Aber da hast du dich geschnitten! Was willst du hier!"
Sophies Miene wurde grimmig und erbarmungslos stocherte sie am Hals ihres Opfers herum. Dass der Geruch ihr irgendwoher bekannt vorkam, ignorierte sie geflissentlich. Am Ende war das ein Spion, den sie aus dem Büro kannte. "Spuck es schon aus!"

So ganz sicher war er sich nicht gewesen, ob sie ihn bemerken würde, aber in der Vorstellung, wo sie ihn bemerken würde, hatte sie definitiv nicht das getan, was sie jetzt tat.
Er wusste nicht ganz wie ihm geschah, als sie ihn packte und ihn aufs Bett schmiss und sich auf ihn setzte.
Erschrocken schnappte er nach Luft, er hatte sich nicht wehren können, er hatte sich nicht auf soetwas eingestellt. Ziemlich verdutzt sah er die Dunkelhaarige an, die ihren Zauberstab in seinen Hals bohrte, bevor er etwas lachte.
"Was ich hier will? Beim besten Willen Sophie, ich glaub nicht, dass ich das Gleiche will wie sie, ausser sie überzeugen mich davon" sagte er amüsiert und das Lachen schwang in seiner Stimme mit, als er sanft nach ihrer Hand griff, die den Zauberstab hielt. Irgendwie war die Situation doch schon lustig.

Sophie erstarrte, als sie die Stimme eindeutig erkannte, die anfing zu sprechen. Damian Hartnett. Ihre Augen weiteten sich und sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. "Ich...du meine Güte..."
Dann konnte sie nicht anders als laut zu lachen. "Entschuldigen Sie Damian, das tut mir aufrichtig Leid. Ich dachte... Naja egal..."
Verlegen grinste sie auf ihn hinab, ehe ihr etwas einfiel. Was, wenn ihr Gegenüber Vielsafttrank genommen hatte? Nein... der eigene Körpergeruch blieb doch da an einem Haften.
"Wieso? Was wollen Sie denn, hm?"
Sophie schmunzelte und nahm langsam auf Damians Anweisung hin, den Zauberstab beiseite. WIe von selbst, dachte sie, ob sie in Ordnung angezogen war.
Ihr Bruder hatte gesagt, sie sähe in Ordnung aus. Dunkle Jeans, weiße Bluse. Das passte schon. Denoch...
Aber was dachte sie denn da, immerhin saß sie auf Damian drauf! Das wurde Sophie just in diesem Moment klar. Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht.
"Oh...entschuldigen SIe bitte...ich vergaß." Langsam machte sie Anstalten von Damian hinunter zu steigen und schob währenddessen ihren Zauberstab zurück in die Tasche.

Er konnte nicht anders, als weiter leise und rauh zu lachen, ihre Reaktion war zu niedlich, einfach zu amüsant.
Sie schien fast etwas bleib zu werden, als sie seine Stimme erkannte und erstarrte für einen Moment. Fast war es ja etwas fies und letzendlich war er selbst dran Schuld gewesen, dass er den Mund nicht aufbekommen hatte.
Die Lage war nun doch recht zweideutig, wie sie da auf ihn drauf saß und erst keine Anstalten machte, aufzustehen, es anscheinend gar nicht zu merken. Und irgendwie störrte es ihm nicht, Sophie war ja nicht gerade das, was man unattraktiv nennen würde.
Er grinste, als sie anstalten machte aufzustehen, okay seine Idee war schon sehr unreif, sie waren Arbeitskollegen, aber ihr Auftrag hatte eigentlich noch nicht angefangen und irgendwie konnte er es sich nicht nehmen lassen, Sophie etwas zu necken.
Er machte nämlich keine Anstalten, Sophie loszulassen, bevor er sich doch aufrichtete, Sophies Taille nahm und sich drehte und Sophie so selbst drehte, dass sie mit dem Rücken auf dem Bett aufkam und stützte seine Hände neben ihren Gesicht auf. Ein Knie neben ihren Körper abgestützt, das andere zwischen ihren Beinen sah er Sophie eingehend an. Er wusste nichtmal, ob sie überhaupt Interesse an ihm zeigte, was ungewöhnlich war für Frauen um ihn herum, aber vielleicht war das Sophies Art, wenn nicht würde sie es ihm jetzt schon sagen. Und überhaupt war das ja nur Spaß...
"Ich weiss nicht Sophie, aber was sie wollten, war sehr einladend" raunte er und schmunzelte.

Ein kleiner Laut der Überraschung entfuhr Sophie, als Damian sie so plötzlich in ihrem Akt des Erhebens packte und die ganze Situation umdrehte.
Einen Atemzug fand sich Sophie auf dem Rücken wieder und spürte, wie Damian die Hände neben ihrem Gesicht und das eine Knie neben ihrer Hüfte, das andere zwischen ihren Beinen niederließ. Von wegen Gentleman.
Sie konnte seinen Atem an ihrer Kehle spüren, wurde von seinem Duft eingehüllt. Sophie schluckte schwer und öffnete die Lippen leicht.
Was hatte er nur vor?
Sophie riss sich aus ihren schwindenen Sinnen und konzentrierte sich wieder. Das Raunen erreichte ihre Ohren. Sophie brauchte einen Augenblick um sie überhaupt aufnehmen zu können.
Sie schluckte kurz und schwer. "Ich..."
Sie räusperte sich, als ihre Stimme belegt klang, schloss einen Moment die Augen. "Wie meinen Sie das... einladend?", entschloss Sophie sich, mitzuspielen, schlug die Lieder wieder auf und sah aus großen blauen Augen auf zu Damian. Ihre langen Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangenknochen.

Für einen Moment starrte er die Dunkelhaarige nur an, wie sie ihn ansah, mit ihren großen, blauen Augen, die langen Wimpern aufgeschlagen, wie eine hübsche Puppe, die Jemand abgelegt hatte und die nicht wusste, was sie machen sollte.
Er lächelte etwas traurig, aber sie wirkte mehr hilfslos als wirklich angetan von seinen Avancen. Leider Er hätte gern weitergespielt, aber er wollte Sophie nicht unangenehm bedrängen. Kurz strich er mit dem Handrücken über ihre Wangen, bevor er sich aufschwang und Sophie aufhalf. "Okay, wie wärs wenn ich uns etwas koche? Mit den Zuständigen treffen wir uns ja erst morgen... und es ist spät" sagte er und ging vor zu der offenen Küche, die übergangslos in den Wohnraum überging.
Er schob die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich an die Anrichte, wartete, ob sie ihm folgte.

Wieso ging er denn jetzt?
Sophie hätte sich in den Hintern beißen können. Sogar zweimal. Einmal, weil sie es verpatzt hatte und ein zweites mal, weil sie sich ärgerte, dass sie es verpatzt hatte.
Stattdessen glitt ihre Hand wie von selbst zu ihrer Wange, über die Damian gestrichen hatte. Sie war warm und als Sophie sie mit ihren eigenen Fingerspitzen berührte, war es ihr, als spürte sie kleine Stromschläge über ihre Haut tanzen.
Dann half er ihr hoch. Wie selbstverständlich.
Etwas bedröppelt stand Sophie im Raum, ehe Damian vorschlug, er könne doch etwas kochen.
Zuallerst schloss die Aurorin den Mund, der ihr bis eben noch leicht offen gestanden hatte. Dann nickte sie und folgte Damian beinahe lautlos. Was ist denn alles an Lebensmitteln da?", fragte sie, nur, um überhaupt etwas zu sagen. Sie fühlte sich dumm. Wie ein kleines Mädchen, die nichts konnte und immer nur nachplapperte. So war sie doch sonst nicht!
Normalerweise war sie doch taff und eigenständg! Wo kam nur dieses schüchterne, nichtswissende kleine Gör, das nun an ihrer statt ihren Körper betätigte, her? Einladend...
Lange spukte ihr das Wort im Kopf nach. SIe war so dumm! Wieso war sie auch so überrumpelt und...nichtswissend gewesen! Wieso? Wieso?!
Sophie seufzte leise und lehnte sich rücklinks gegen die Theke. SIe war so dumm! Und sie schämte sich dafür. Und sie schämte sich, dass sie sich schämte. Die Gedanken der anderen waren ihr doch meist auch nicht so ans Herz gelegt!
Abermals seufzte sie tief und sog somit den Duft Damians tief ein. Ja, sie war dumm. Sehr sogar!

Er grinste leicht und räumte schon alles aus den Schränken, es war nicht so, dass er für sie kochte, weil sie blind war, sondern, dass er einfach gern kochte. So beeindruckte man Frauen.
"Genug für Pancakes, sie mögen doch Pancakes Sophie?" sagte er charmant und werkelte herum, während er doch etwas nachdenklich in die Schüssel stierrte.
Er schwieg über der ganzen Prozedur, irgendwie war er selbst etwas pikiert über ihren indirekten Korb.
Hätte sie ihm eine gescheuert, wäre es angenehmer gewesen, als das. Er seufzte lautlos, er hatte es zugleich versaut.
"Tut mir Leid, Sophie, ich wollte sie nicht unangenehm bedrängen. Ich hoffe, sie können mir verzeihen, schliesslich soll unsere Zusammenarbeit nicht darunter leiden. Ich will ja nicht, dass ihr erster richtiger Auftrag wegen mir vermiest wird... achja hinten ist eine Dusche, wenn sie Bedarf haben... ich bin ziemlich müde und werde mich dann auf die Couch bequemen, wenn es ihnen Recht ist" erklärte er ruhig, während er seinen Pancake in Schokoladensoße tunkte und aß.

Langsam nickte Sophie und starrte weiter gerade aus, lauschte, wie Damian alles Möglichen aus den Schränken zog. "Pancakes hört sich gut an..."
DIe Stimmung war eindeutig gesunken und Sophie ärgerte sich nicht nur über sich selbst, sondern fühlte sich auch noch augenblicklich schlecht, weil sie genau wusste, dass sie Schuld daran war.
Sophie schluckte den schweren Kloß in ihrem Hals hinunter und senkte den Blick noch ein wenig weiter, hörte aufmerksam zu, wie Damian alles vorbereitete, das Kochen anfing. Lauschte dem Schweigen ihres Auftragspartners. "Ich kann nicht kochen.", sagte Sophie knapp und fast schon ein wenig trocken. Vielleicht wollte sie die Stimmung auflockern, so genau wusste die Aurorin das selbst noch nicht, aber es kam auf jeden Fall aus ihrem Mund herausgepurzelt, wie Buchstabennudeln aus der Tüte.
Am Liebsten hätte sie einen Zeitumkehrer gehabt, wäre die paar Minuten zurückgereißt und hätte sich darn gehindert, so dumm zu reagieren.
"Sie haben mich nicht bedrängt. Im Gegenteil...", erwiederte Sophie leise, verzichtete jedoch in Weisheit darauf, den Satz weiterzuführen.
Gerade wollte Sophie darauf eingehen, dass sie überhaupt keine Dusche bräuchte, weil sie heute früh erst geduscht hatte, als Damian etwas sagte, was ihr Herz aus der Verankerung löste und in ihre Hose rutschen ließ. DIe Hoffnung, über die sich die Dunkelhaarige so sehr ärgerte, schwand dahin, als Damian das sagte, wovon Sophie gehofft hatte, er würde es nicht tun. "Sie werden nicht auf dem Sofa schlafen Damian!", entsetzte sich die Aurorin, griff nach einem Pancake, verfehlte ihn erst knapp, tat so, als wollte sie die Schokoladensauce, auf die sie stattdessen gestoßen war, zu sich ziehen und schnappte sich dann mit der anderen Hand einen der kleinen Pfannkuchen, tauchte ihn in die Sauce und knabberte vorsichtig am Teig. "Ich bestehe darauf, dass sie im Bett schlafen. Und wenn es sie vor mir graust, dann schlafe ich aber auf dem Sofa. Aber ich werde nicht zulassen, dass Sie auf dem Sofa schlafen. Und keine zehn Pferde werden mich dazu bringen, dass ich dem zustimme!"
Sophie wusste, dass der Trotz in ihrer Stimme mitschwang, jedoch fast gänzlich von Bestimmtheit übertüncht wurde.

Er verzog etwas die Stirn. Sophie konnte nicht kochen? Okay, sie war vielleicht blind, aber irgendwie hatte er gedacht, dass sie das könnte. Oder lag es einfach am Talent? Es gab wirklich Frauen, die nicht kochen konnten. Seine Mutter war so ein Beispiel, er hatte so manch ungeniessbares für sie essen müssen, nur weil sie sich so Mühe gemacht hatte und Angst hatte, dass sie eine grausame Mutter war.
Tja ein Gentleman war er schon als kleiner Junge gewesen, darüber konnte er fast etwas Grinsen, was in verwirrtes Stirnrunzeln überging, als Sophie sich so sträubte, dass er auf den Sofa schlafen wollte.
"Sie schlafen nicht auf den Sofa, Sophie" sagte er sofort, ernst, das ging defintiv über seinen Horizont. Frauen schliefen einfach nicht auf Sofas, nicht solange ein Bett da war. Das war verletzung aller Regeln und seines ganzes Weltbildes.
"Ich weiss nicht Sophie, wenn sie ruhig schlafen können, an meiner Seite, ich könnte ja nochmal auf die Idee kommen, sie zu bedrängen" sagte er mit amüsierten Klang und musste sich zusammenreissen, nicht zu Lachen.

Sophie zuckte mit den Schultern.
"Also mir würde es nichts ausmachen, auf dem Sofa zu schlafen, ich bin da nicht so." Ein Pancake wurde vernichtet.
Beim nächsten Bissen verschluckte sich die Aurorin und musste Husten. Als sie es nach ein paar Minuten geschafft hatte, wieder normal zu atmen, sah sie auf. Ihre blauen Augen schimmerten leicht, als sie den Blick wieder senkte, als wolle sie dem Damians ausweichen. "Ich hätte glaube ich kein Problem, damit...", murmelte die Dunkelhaarige und nahm sich - nur um überhaupt etwas zu tun - einen weiteren Pancake. Sie öffnete den Mund, um hinzuzufügen, dass sie sich immerhin wehren konnte, klappte ihn dann aber rasch wieder zu und biss in ihr Abendessen.
Nicht, dass sie schon wieder einen wunden Punkt traf und die Stimmung noch schlechter wurde.
"Und außerdem würden Sie mich nie so bedrängen, dass ich mich dabei schlecht fühlen würde."
Was war das denn für ein Satz? Kam der wirklich aus ihrem Mund? Es hörte sich auf jedenfall nicht so an. Vielleicht hatte ja jemand einen Zwerg in ihren Kopf gesetzt, der ihr alles einflüsterte, was sie zu sagen hatte und sie, die sie so dumm war, tat es einfach? Aber das wäre dämlich von ihr. Noch dämlicher als all das, was sie sonst tat.
"Morgen müssen wir früh auf stehen, nicht wahr?", überspielte Sophie rasch das Gesagte, das ohne zu fragen aus ihrem Mund gepurzelt war.

Er schüttelte den Kopf.
Sophie war vielleicht sturr, aber er war sturrer. So sturr, um nichts mehr dazu sagen. Er würde Sophie um nichts in der Welt auf dem Sofa schlafen lassen, und wenn er sie an das Bett fesseln musste.
Er stand kopfschüttelnd auf, als sie seltsame Sätze sagte, wahrscheinlich wusste sie selbst nicht, was sie sagte. Er brachte sein Geschirr in die Spüle und seufzte leicht.
Nicht nur, dass er seine eigenen Regeln gebrochen hatte, sondern dass er jetzt mit der Schmach leben musste. Normalerweise kam er Frauen nicht zu nah, jedenfalls nicht so, dass sie so verschüchtert wurden wie Sophie jetzt, dass war ihm unheimlich peinlich und amliebsten hätte er sich dafür bestraft, aber diese Schmach war schon genug.
Wahrscheinlich müsste er das Vincent erzählen, damit er ihn auslachte.
Irgendwie hatte Damian einen Narren bei Sophie gefressen und das war furchtbar, er wollte nicht so unglücklich wie Vincent enden mit Vanessa. Liebe war eben doch was für Trottel.
"Ja... kommt immer drauf an, was sie als früh sehen, Sophie" sagte er kurz und ging zu seiner Tasche um orientierungslos darin rumzukramen, so ganz genau, wusste er auch nicht, was er da tat.

Seufzend fuhr sich die Dunkelhaarige über das Gesicht und räumte dann das restliche Geschirr brav in die Spülmaschine.
"Ich weigere mich, im Bett zu schlafen, wenn sie auf dem Sofa schlafen. Wenn Sie auf dem Sofa schlafen, schlafe ich auf dem Fußboden!"
So dürfte die Sache wenigstens eindeutig sein. Sie würde es nicht zulassen, dass jemand, nur weil das Ministerium sie für so unfähig einstufte, leiden musste. Auch, wenn diese Art von Leid noch erträglich war.
Dennoch würde sie es nicht befürtworten!
So.
"Naja, ich bin ohnehin frühes Aufstehen gewohnt. Unsereins muss ja immer pünktlich im Büro sein, die Akten könnten weglaufen.", antwortete Sophie auf Damians Frage und tat es ihm gleich. Langsam trat sie auf ihre Tasche zu, kramte ebenfalls nicht besonders aufmerksam darin herum.
Ein Buch, eine Bürste. Klamotten, Duschzeug, ein Handtuch, Schlafanzug.
Schlafanzug!
Ungeniert zog sie ihre Shorts und das viel zu große Schlaf-shirt ihres Bruders heraus und fasste dann nach ihrem Oberteil.
Dass Damian ihr zusehn konnte, kam ihr gar nicht in den Sinn. Manchmal, so gestand sie sich, vergaß sie, dass ihre Umwelt absolut über den Sehsinn verfügte. Im Gegensatz zu ihr. Immerhin war es schon immer so gewesen und würde sich auch nie ändern.
Mit einer Seelenruhe zog sie Oberteil und Hose aus, Shorts und Schlaf-t-shirt an. Unterwäsche blieb, Haare offen, fertig.
"Da es morgen anstrengend wird, sollten wir uns besser hinlegen, denke ich. Die Nacht bricht nämlich schon herein und wir haben viel vor morgen. Wenn Sie sich nicht ein Bett mit mir teilen, werde ich mich wohl für den Boden entscheiden. Nur als kleine Vorwarnung."
Und mit diesen Worten kroch sie unter die Decke, schlang die Arme um ide Knie und sah in Richtung, in die der sie Damian vermutete.